Heute wieder einmal etwas aus meinem ganz normalen Leben. Mich haben die vielen Nachhaltigkeitsinfos, mit denen ich mich gerade beschäftigt habe, überfordert. Ich erzähle euch, wie ich damit umgegangen bin und was meine Lösung war. Ihr bekommt auch einen kleinen Einblick in mein momentanes Nachhaltigkeitsprojekt.
Wenn ich mich viel mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftige, kommt es immer wieder vor, dass ich mich selbst damit überfordere, weil ich zu viel auf einmal will. Ich weiß das natürlich, denn das ist genau der Grund, warum ich diese Arbeit hier bei „ein gutes Leben“ mache, trotzdem passiert es mir immer wieder. Und so auch im Moment.
Ich war in letzter Zeit auf Social Media und YouTube auf der Suche nach interessanten Blogger*innen im Bereich Nachhaltigkeit und habe einige gefunden. Sie vermitteln wirklich auf tolle Weise Nachhaltigkeitsthemen, aber eben hauptsächlich auf Verstandesebene. Da erfahre ich etwas über Minimalismus, über Produkte zur Abfallvermeidung und über nachhaltiges Reisen. Alles Themen, die mich brennend interessieren und die ich am liebsten alle gleich und sofort umsetzen möchte, weil mein Nachhaltigkeitsherz dafür schlägt.
Und dann ist es soweit, dass ich frustriert und verärgert werde, weil es einfach zu viel auf einmal ist. Es ist mir zu viel, mir täglich oder wöchentlich Tipps zu einem nachhaltigen Leben anzusehen, weil ich nicht schnell genug bin, sie in meinen Alltag zu integrieren.
Die Blogger*innen die davon erzählen, für die ist das bereits Alltag und ganz normal. Sie können viel erzählen über Themen, wie man und frau noch nachhaltiger Leben kann, und das jede Woche. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann nicht jede Woche ein neues Nachhaltigkeitsprojekt in mein Leben aufnehmen. Und sind es Nachhaltigkeitsprojekte, die meinen Alltag betreffen, dann benötige ich einige Wochen, um sie wirklich in meinem Alltag willkommen zu heißen. Das ist dann, wenn ich nicht mehr überlegen muss, sondern, wenn es ganz normal ist für mich dies zu tun, zu kaufen oder zu vermeiden.
Selbst wenn es Projekte sind, die „nur“ eine Handlung benötigen, wie die Umstellung des Stromanbieters, Heizungswechsel, die Anschaffung einer Photovoltaikanlage oder ähnliches, selbst dafür benötige ich länger als eine Woche, weil ich mich informieren und entscheiden muss. Auch das kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Ein neuer Umgang mit Nachhaltigkeitsinfos
Wie kann ich und können wir nun besser damit umgehen, aus Zeiten der Frustration, Wut und ähnlichem herauszukommen? Ich glaube vermeiden kann ich das schwer, es wird wahrscheinlich immer wieder passieren, einfach aus dem Grund, weil ich mich so sehr für diese Themen interessiere und es aus einer Übermotivation heraus geschieht. Ich kann es mir aber immer öfter und schneller bewusst machen und aus dem Kreis aussteigen.
Also nochmal, wie kommen wir aus diesen Gefühlen wieder heraus? Der erste Schritt ist, dass es uns bewusst wird. Erkennen wir, warum wir auf einmal verärgert oder frustriert sind, ist der wichtigste Schritt geschehen. Dann könnnen wir Veränderungen vornehmen.
Der zweite Schritt ist, die Gefühle zuzulassen. Ich schaffe das immer ganz gut mit meinem Atem. Ich lasse den Atem durch meinen Körper fließen, nehme meine Gefühle und Blockaden im Körper wahr, ohne sie zu bewerten. Ich lasse den Atem so lange fließen, bis es mir besser geht.
Im dritten Schritt gehe ich auf Lösungssuche. Das ist nun der schönste Schritt, weil es Veränderung in mein Leben bringt, mich wieder motiviert, mir die Sicht für die Möglichkeiten öffnet und mich mit meiner Lösung verbindet. Mit der kann ich anschließend wieder in Freude und Leichtigkeit meinen nachhaltigen Alltag leben.
Die Lösung finden wir durch unsere Intuition. Ich verbinde mich dabei immer gut mit meinem Körper, achte darauf, dass die Gedanken ruhig werden und es mir gut geht. Wenn ich mich wohl fühle, mache ich entweder eine innere Reise in eine neue Welt und schaue, was sich dort für Möglichkeiten für mich öffnen und welche Lösung für mein Leben passt, oder ich stelle einfach eine Frage. Ich frage mein Leben: „Was brauche ich damit es mir gut geht mit diesem Thema?“. Und das erste Gefühl, die erste Wahrnehmung, der erste Gedanke, der kommt ist richtig. Hier kann ich dann weitere Fragen stellen oder mich weiter einfühlen.
Meine Lösung
Meine Lösung für das Problem der Überforderung durch zu viele Nachhaltigkeitsinfos war nun, nur mehr Leuten zu folgen, die mir auch sagen, wie sie in ihrem Alltag mit Situationen umgehen. Alle, die mir nur Infos darüber geben, was ich machen könnte, denen folge ich nun nicht mehr auf Social Media, denn hier weiß ich selbst vieles. Mein Problem ist eher, wie ich es in meinen Alltag integriere und das braucht einfach Zeit. Und diese Zeit möchte ich mir auch nehmen, ganz bewusst. So macht ein nachhaltiges Leben für mich Freude.
Deine Lösung
Und deine Lösung kann natürlich eine ganz andere sein, denn sie soll ja zu deinem Leben und zu dir passen.
Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass wir mit unserem nachhaltigen Leben zufrieden sind, dass es uns gut damit geht. Es soll auf keinen Fall Stress erzeugen und auch kein schlechtes Gewissen. Es ist gut wie es im Moment ist und es gibt zum Glück immer etwas das wir verbessern und verändern können. So wird uns nicht langweilig, nein die Freude, was wir alles tun können bleibt. Und wir können uns immer wieder über ein kleines oder großes Projekt freuen, das wir nun in unser Leben aufnehmen.
Mein momentanes Nachhaltigkeitsprojekt
Ich möchte euch noch kurz mitnehmen, zu meinem momentanen Nachhaltigkeitsprojekt, das schon etwas länger dauert. Ich beschäftige mich nun seit mehreren Monaten damit, wie ich Müll verringern kann. Angefangen habe ich mit Stofftaschentüchern und davon bin ich immer noch begeistert. Leider bekommt unsere Kleine seit kurzem von den Stoffwindeln einen roten Popo (trotz häuigem Wickeln) und wir sind nun vollkommen auf nachhaltige Einwegwindeln umgestiegen. Und wir beginnen nun auch mit dem Topferl.
Was ich jetzt verändern möchte ist der Einkauf. Da dies zwar zu dem Abfallvermeidungsprojekt dazugehört, aber trotzdem wieder ein eigenes großes Projekt ist, bin ich noch in der Erprobungsphase. Wir haben einen Spar nur 5 Minuten Gehzeit von uns entfernt, was natürlich verführt, dort einzukaufen. Unser Bioladen, der mehr Produkte ohne Verpackung hat, ist 20 Minuten pro Richtung Gehzeit entfernt. Und ein Bauernladen mit bereits vielen verpackungsfreien Lebensmitteln ist 15 Minuten Autofahren entfernt. Also versuche ich im Moment mehr im Bioladen einzukaufen, was jedoch viel mehr Zeit benötigt.
Ja, ich halte euch am laufenden. Es bleibt interessant, welche Lösungen ich hier noch finde, vom Verstand und von meinem Gefühl.
Und jetzt wünsche ich euch noch alles Liebe und bleibt in der Freude. Habt Spaß an eurem nachhaltigen Leben und geht mutig eure eigenen Wege. Dein nachhaltiges Leben muss nur zu dir passen!
Barbara