Ich möchte euch in diesem Beitrag mitnehmen in mein derzeitiges Nachhaltigkeitsprojekt. Vielleicht sind ein paar interessante Tipps für euch dabei.
Mein neues Nachhaltigkeitsprojekt ist Müllreduktion. Wie ihr seht, nehme ich mir nicht vor Zero Waste zu leben. Ich finde, das ist unmöglich. Im Moment finde ich gerade Möglichkeiten, wie ich in meinem Alltag den Müll reduzieren kann. Hier ein paar Einblicke:
Stofftaschentücher
Was ich schon vor einigen Wochen begonnen habe, ist die Verwendung von Stofftaschentüchern. Und ich liebe es. Zuerst denkt man vielleicht, das ist ekelig. Aber nein, ich wasche sie ganz normal mit der 60 Grad Wäsche und es wird alles super sauber. Nur wenn wir wirkich krank sind, steige ich um auf Einweg-Taschentücher. Stofftaschentücher sind aber hübscher und weicher wie die Einweg-Variante und es macht mir Freude sie zu verwenden. Es hat mich auch noch niemand komisch angeschaut oder gefragt, weil ich sie ganz selbstverständlich verwende. Also nur Mut, falls es dich auch anspricht.
Ein Tipp, falls du auch umsteigen möchtest: nimm nicht die Männertaschentücher. Die sind riesig. Ich habe mir einfach selbst welche gemacht aus alter Bettwäsche. Meine Schwester hat die Männertaschentücher zerkleinert – ich glaube, sie hat aus einem sogar 4 Taschentücher gemacht.
Täglicher Einkauf
Im Moment versuche ich beim Einkauf von Lebensmitteln und Drogerieartikeln Müll zu vermeiden, oder zumindest Plastik. Das ist gar nicht so einfach und ehrlich gesagt hat sich unser Müllaufkommen noch nicht wirklich reduziert – außer bei den Taschentüchern.
Ich kaufe Gemüse jetzt beim Bioladen. Im Moment – jetzt ist gerade April – gibt es noch nicht so viel regionales Biogemüse. D.h. ich kaufe dort was möglich ist und das was wir zusätzlich brauchen im „normalen“ Lebensmittelgeschäft. Bei Gemüse ist es auch nicht so schwierig Verpackung zu vermeiden.
Letztens habe ich dann in Graz den verpackungsfreien Laden ausprobiert. Die haben ein großes Angebot, leider doch wesentlich teurer als im „normalen“ Geschäft. Die Preise sind wirklich nachvollziehbar, denn sie zahlen den Bauern und Bäurinnen einen fairen Preis und sind selbst nicht einmal gewinnorientiert. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich mir den täglichen Einkauf dort leisten möchte. Aber ich kaufe dort ab jetzt Produkte, die ich sonst schwierig bekomme. Wie zum Beispiel:
- Zahnpulver im Glas (nicht Mehrweg, aber zumindest kein Plastik): ich liebe es, meine Kinder teilweise
- Seife und festes Haarshampoo: bio und regional produziert, aber aus Inhaltsstoffen die nicht rein regional sind (ist bei Seife leider nicht möglich)
- Zahnbürsten aus Bambus: Bambus ist eines der Hölzer, die am schnellsten wachsen. Mal schauen, ob die auch meine Kinder verwenden. Ich habe ihnen ihre Kinder-Bambuszahnbürsten noch nicht gegeben.
- Bienenwachstuch: zum Einpacken von Lebensmitteln anstatt Frischhaltefolie
Dann ist mir im Alltag aufgefallen, das ich manches nicht unbedingt benötige, was ich aber oft verwendet habe. Zum Beispiel Backpapier: das verwende ich jetzt kaum noch, weil ich das Blech einfach mit Öl einfette und so auch nichts kleben bleibt. Ressource und Müll gespart – passt!
Ich habe jetzt für unseren Garten auch schon Pflanzen vorgezogen und die kommen im Mai nach draußen. Jetzt kommen im Freien schon die kleinen Pflänzchen der Erbsen raus. Da geht immer mein Herz auf – die ersten Pflanzen in diesem Jahr. Auch so spare ich viele Ressourcen und vermeide Müll, weil keine Transportwege anfallen für mein Gemüse, und im Gemüseanbau und im Lebensmittelhandel viele Lebensmittel weggeworfen werden. Ich habe dann zumindest einiges selbst. Bin aber weit weg von Selbstversorgung. Und natürlich macht es mir Spaß im Garten zu arbeiten. Wenn das keine Freude bereitet oder man keinen Garten hat gibt es hier gute Alternativen.
Essen unterwegs
Was noch eine echte Herausforderung für mich ist, ist das Essen, wenn ich unterwegs bin. Hier schaffe ich es noch nicht wirklich Müll zu vermeiden. Ich achte darauf, dass ich kein oder nur noch selten Essen kaufe, das in Plastik verpackt ist. Aber etwas Papiermüll fällt eigentlich immer an.
Ich versuche hier schon, mein eigenes Brotsackerl mitzunehmen. Leider vergesse ich das noch oft und häufig ist das Essen schon voreingepackt. Aber ich finde immer mehr Alternativen und bin auf der Suche nach für mich passenden Möglichkeiten.
Weitere Ideen Müll zu reduzieren
- ich besitze jetzt ein Fairphone: nachdem das so gebaut ist, dass kaputte Teile ausgetauscht werden können, hoffe ich, dass ich das Handy länger als 3-4 Jahre habe.
- kaputte Kleidung, Bettwäsche oder ähnliches versuche ich zu nähen oder anderweitig wiederzuverwenden: zum Beispiel nähe ich die kaputten Hosen meines 4-jährigen oder ich mache aus alter Bettwäsche Stofftaschentücher.
- Meine Kinder verwenden Eierkartons, Klopapierrollen, einseitig verwendetes Papier und ähnlichen „Abfall“ zum Basteln und Malen. Und mein Bub ist da sehr kreativ.
Wie ihr seht, kann man da seiner Kreativität freien Lauf lassen. Das Schöne mit Kindern ist, dass es für sie ganz normal ist, wenn sie das von klein auf mitbekommen. Mein Bub hebt auch jeden Müll von der Straße auf, weil „das mag die Natur nicht“.
Die Umsetzung
Noch kurz zu meinen Gefühlen. Wie immer, spielen sie eine wichtige Rolle und ich versuche positiv und mit Freude an dieses große Projekt heranzugehen. Wenn es mir zu viel wird oder es gerade einmal nicht so gut funktioniert, versuche ich gütig mit mir zu sein. Ich lasse die Gefühle zu, spüre sie und versuche mich wieder neu auszurichten – auf die Freude, den Mut, die Offenheit und die Flexibilität. Bei diesem großen Projekt, lasse ich mir auch wirklich Zeit und im Moment bin ich noch in der ersten Phase des Suchens nach Alternativen und schauen, wie es zu meinem Alltag passt.
Wenn ihr noch Tipps für mich habt, freue ich mich über eure Kommentare.
Alles Liebe,
Barbara
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