Heute geht es um Verzicht und/oder Fülle in deinem nachhaltigen Leben.
Ein nachhaltiges Leben wird häufig mit Verzicht verbunden. Der Verzicht auf das Auto, auf das Fliegen und auf viele Konsumgüter.
Und gleichzeitig können wir durch ein nachhaltiges Leben vieles gewinnen. Vielleicht gewinnen wir mehr Gesundheit, wenn wir uns biologisch ernähren, weil unser Körper nicht so vielen chemischen Stoffen ausgesetzt ist. Wir gewinnen Zeit, weil wir durch einen reduzierten Lebensstil weniger einkaufen gehen. Wir gewinnen vielleicht Raum, weil wir weniger Gegenstände besitzen und deshalb mehr Frei-Raum haben.
Natürlich ist das Ausmaß an Fülle und Verzicht wie immer individuell. Schaue gerne einmal in dein Leben und schaue dir an wo du verzichtest und wo du Fülle erlebst, oder ein zu viel. Vielleicht erlebst du im Verzicht sogar (innere) Fülle. Ja, auch das ist möglich.
Nachhaltigkeit und Verzicht
Wie viel brauchst du für ein gutes Leben?
- Wie viele T-Shirts brauchst du?
- Wie viel Unterwäsche brauchst du?
- Wie viele Schuhe brauchst du?
- Wie viele Süßigkeiten brauchst du?
- Wie viel Obst und Gemüse brauchst du?
- Wie viele Tassen brauchst du?
- Wie viel Pflanzen brauchst du?
- Wie viele Sessel brauchst du?
- Wie viele Teppiche brauchst du?
Und diese Liste könnte ich noch unendlich fortführen. Beantworte also die Fragen (oder deine eigenen), die dich gerade besonders interessieren oder betreffen, also ganz nach deiner individuellen Situation. Es ist dabei keine Bewertung nach gut oder schlecht notwendig, es zählt einfach dein individuelles Befinden.
Beantworte also nun ca. 3 dieser Fragen.
Und jetzt überlege dir, was hinter diesen Dingen steht.
- Welche Ressourcen wurden dazu verwendet?
- Wo wurde es hergestellt?
- Welche Transportwege und Transportmittel waren dazu nötig?
- Wer hat es hergestellt und wurden diese Personen fair entlohnt?
Auch diese Fragen kannst du individuell abwandeln und für deine Dinge beantworten. Sich diese Fragen immer wieder zu stellen und ein grundsätzliches Gefühl dafür zu haben, dass die Dinge die wir besitzen, eine Vorgeschichte haben, finde ich wichtig. Es ist wichtig, dass wir die Ressourcen dahinter sehen, die Produktionsbedingungen und die Menschen.
Überlege dir nun noch einmal, wie viel du von den drei Dingen, die du zuvor ausgewählt hast, brauchst?
Verändert sich mit dem Wissen, welche Ressourcen und Produktionsbedingungen dafür nötig waren, deine bisherige Zahl? Könntest du vielleicht mit weniger leben, wenn du weißt, wie viel Arbeit (fair oder auch nicht) darin steckt? Möchtest du vielleicht mehr von etwas haben, weil du nun den Wert siehst? Und dafür vielleicht weniger von etwas anderem?
Beantworte nun auch diese Frage für dich, ohne die Anzahl zu bewerten. Die Zahlen sind für dein Leben im Moment richtig. Es ist nicht gut oder schlecht, denn es passt für dich und du hast dahintergeblickt und dadurch deine Zahl vielleicht verändert. Gerne kannst du auch schauen, was das mit dir macht, wie es dir damit geht.
Aus meinem Leben
Ich muss dir ehrlicherweise sagen, dass mich ein zu Viel an Dingen überfordert. Es überfordert mich, wenn meine Kinder zu viele Spielsachen haben. Es überfordert mich, wenn Räume zu vollgeräumt sind. Bücher liebe ich und ich habe viele davon – aber auch hier sortiere ich immer wieder aus. Ich fühle mich dann leichter, also erleichtert von Zeug. Ich mag es auch nicht, wenn mein Terminplan zu voll ist, auch hier liebe ich die Freiheit in der Freizeit.
Ich sortiere gerne aus und bringe Kleinigkeiten zu unserem Kost-nix-Laden. Wir schaffen nicht viel an und achten auch bei Geschenken (besonders für unsere Kinder), dass nicht zu viel geschenkt wird, dafür vielleicht einmal etwas teureres.
Wann geht es dir gut? Hast du gerne viele Sachen um dich, oder liebst du den Minimalismus? Natürlich gibt es auch ein grau dazwischen. Und auch diese Frage beantworte nach deinem inneren Gefühl und ohne Bewertung.
Fülle im nachhaltigen Alltag
Aber muss ein nachhaltiges Leben immer mit Verzicht einhergehen?
Ich finde – NEIN!
Fülle, wahre Fülle finden wir nämlich im Inneren. Wenn wir sie im Inneren nicht finden, werden wir auch im Außen nie erfüllt sein. Das ist also der erste Schritt.
Wie erreichen wir nun innere Fülle?
- Meditation: Das ist ein wahres Wundermittel für innere Fülle. Wenn du wenig Zeit hast, probiere es mal mit 5 Minuten und das 1, 2 oder 5 Mal die Woche. Probier dich aus und beobachte, ob es dir gut tut.
- Achtsamkeit im Alltag: das bedeutet sich den Moment bewusst machen und im Hier und Jetzt zu leben. Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft kommt erst. Jetzt im Moment findet das Leben statt, jetzt im Moment kannst du dein Leben gestalten.
- Beobachtung der Natur: Die Natur ist Fülle. Die Erde, die Gräser, die Blumen, die Bienen, die ganze Artenvielfalt – es ist erstaunlich, wie viel Fülle und Vielfalt in der Natur zu finden ist. Und auch wenn du um das Artensterben weißt, kannst du jetzt im Moment deinen Fokus auf die Fülle richten, denn die ist immer noch hier.
Spüren wir die Fülle im Inneren, können wir sie auch im Außen wahrnehmen, selbst wenn wir nicht viel besitzen. Besitzen wir weniger, gewinnen die Gegenstände wieder an Wert. Wir haben dann vielleicht mehr davon was wir lieben und schätzen. Schöne Dinge und gleichzeitig mehr Zeit für uns, für ein Miteinander und vielleicht mehr Raum und Freiheit.
Wie siehst du das? Wie geht es dir damit? Gerne kannst du mir dazu eine Mail schreiben oder auf Instagram, oder du beantwortest die Fragen einfach nur für dich.
Danke für deine Zeit, danke für dich!
Alles Liebe,
Barbara